Ratgeber Prostatakrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeEine frühe Diagnose von Prostatakrebs ist notwendig, um die Therapie- und Heilungschancen zu erhöhen. Die Prognose ist besser, je frühzeitiger Krebs erkannt wird. Weil Prostatakrebs im Anfangsstadium wenige und eher unspezifische Symptome verursacht, ist es empfehlenswert, Maßnahmen der Krebsfrüherkennung wahrzunehmen.
Besteht ein Verdacht auf die Diagnose Prostatakrebs, wird der Arzt zunächst eine Tastuntersuchung der Prostata durchführen. Ein PSA-Test allein kann keinen Aufschluss über Prostatakrebs geben, da es für erhöhte Werte viele Gründe geben kann. Die Kontrolle des PSA-Wertes bietet aber die Möglichkeit, den Therapieverlauf zu beurteilen. Bei einer Biopsie wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und auf das Vorliegen von Krebszellen untersucht.
Ein Prostatakrebs-Zentrum muss die Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft bzw. OnkoZert erfüllen, um eine Zertifizierung zu erhalten. Ganz wichtig ist hierbei, dass die Therapieentscheidung auf der aktuellen Leitlinie beruht und in der Tumorkonferenz beschlossen wurde. Die Tumorkonferenz ist ein Treffen der verschiedenen medizinischen Disziplinen, die an der Therapie beteiligt sind wie z. B. Chirurgen, Strahlentherapeuten, Urologen, Hämato-/Onkologen, Pathologen, Psychoonkologen, Sozialarbeiter.
Daneben gibt es eine Zertifizierung durch den Dachverband der Prostatazentren Deutschland e. V. Vieles haben die beiden Zertifizierungen gemeinsam. Unterschiedlich ist, dass in diesen Zentren alle Erkrankungen der Prostata (wie z. B. gutartige Prostatavergrößerungen) behandelt werden.
Wie auch andere Krebserkrankungen entsteht Prostatakrebs durch ein unkontrolliertes Wachsen von entarteten Zellen. Bei diesen Zellen ist ein Gendefekt vorhanden. Was genau die Auslöser sind, ist bis heute noch nicht geklärt. Bekannt ist, dass es Risikofaktoren für die Entstehung von Prostatakrebs gibt. Dazu zählen männliche Geschlechtshormone, Ernährung oder auch ein Vitamin-D-Mangel. Nicht zu beeinflussen sind das Alter und die familiäre Häufung, die auch Einfluss auf das Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs haben. Personen, die beruflich Kontakt mit metalischem Kadmium oder in der Gummi-verarbeitenden Industrie tätig sind, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.